Die Wilde Jagd

Ein kleines Gedicht passend zum Ende der Raunächte und ein Gedanke zur Schnellebigkeit unserer Gegenwart.

Wotan führt die wilde Schar

hoch am Himmel, sternenklar

ist die Nacht, ihr Weg ist weit

was sie jagen ist die Zeit.

 

Zeit vergeht uns wie im Flug

flieht vor uns in Lug und Trug

und wär sie ungebremst im Sein

holt' Schnelligkeit das Leben ein.

 

Das Leben ist gebannte Zeit,

der Augenblick von Zwang befreit,

doch wär die Zeit in freiem Lauf,

sie fräß' im Nu das Leben auf.

 

Ein jedes Jahr, wie schon gesagt,

ruft Wotan auf zur Wilden Jagd,

zurrt der Zeiten Fesseln fest,

damit das Leben Zeit sich lässt.

Einen guten und heilsamen Start ins Jahr 2017 wünsche ich uns allen! Machen wir was draus!

 

Philip Lipsky